Archäologische Ausgrabungen in Italien haben zur Entdeckung von drei prähistorischen Gräbern geführt, die laut Volksüberlieferungen mit Feen in Verbindung stehen.
Dies ist nicht die erste Entdeckung dieser Art.
Die vulkanischen Felsen Sardiniens haben gerade drei neue Domus de Janas in der archäologischen Stätte Sant’Andrea Priu freigelegt. Die sardischen Volksbräuche nennen sie „Feenhäuser“, aber sie sind eines der ältesten Zeugnisse des rituellen Lebens im Mittelmeerraum. Diese Entdeckung in Italien erhöht die Gesamtzahl der unterirdischen Gräber auf 20.
Die vom italienischen Kulturministerium initiierten Ausgrabungen führten zur Entdeckung von drei Gräbern, die als XVIII, XIX und XX bezeichnet wurden. Jedes von ihnen erzählt durch einzigartige Gegenstände seine eigene Geschichte. Die moderne Archäologie bestätigt, was Volkslegenden vorausgesagt haben: Diese vor fünftausend Jahren gehauenen Bauwerke bergen ungewöhnliche Geschichten.
Vergrabene Schätze werden wieder lebendig
Das Grab XVIII hat einen Eingangsgang, der zu einer zentralen quadratischen Kammer führt. Die ehemaligen Bewohner haben in der Mitte eine zeremonielle Feuerstelle ausgehöhlt. Archäologen fanden Fragmente von Obsidian, eine Spindel, eine grüne Axt und mehrere Pickel.
Die Grabstätte XIX ist kleiner, aber nicht weniger faszinierend. Sie hat einen pavillonartigen Eingang, der zu zwei Innenräumen führt. Keramikfragmente und ein Miniaturkrug lagen verstreut auf dem steinigen Boden und zeugten von der Arbeit der alten Archäologen, die nur Zeit und Erosion zur Verfügung hatten.
Die Grabstätte XX sticht besonders hervor: Sie besteht aus sieben Räumen, die durch seitliche Gänge miteinander verbunden sind. In einer der Kammern ist eine bemalte Zierleiste erhalten geblieben. Über 30 Keramikgefäße aus der Römerzeit haben ihr den Spitznamen „Grabstätte der römischen Gefäße” eingebracht, was eine Entdeckung in der Archäologie darstellt.
Die Artefakte werden in das Konservierungs- und Restaurierungszentrum Li Punte gebracht. Jedes von ihnen ist ein Fragment eines Mosaiks, das die Gemeinschaften darstellt, die diese Orte in einer Zeit bewohnten, als es noch keine Schrift gab, und deren Bearbeitung die Präzision der modernen Archäologie erfordert.

Eine Entdeckung, die die Geschichte verändert
Diese Entdeckung zeugt von der Bedeutung, die diese Wesen für die Menschen der Antike hatten.
Domus de Janas verdanken ihren Namen einem sardischen Begriff, der „Haus der Feen” oder „Haus der Hexen” bedeutet. Sie wurden zwischen 3400 und 2700 v. Chr. aus dem Fels gehauen. Diese Gräber spiegeln die Glaubensvorstellungen der neolithischen Gemeinschaften Sardiniens wider.
Viele Konstruktionen imitieren den Grundriss der damaligen Häuser. Die neolithischen Gemeinschaften betrachteten den Tod als Übergang in eine andere Existenzform. Zu den dekorativen Motiven gehören Spiralen, Stierhörner und falsche Türen, die als Wegweiser für die Reise ins Jenseits dienten – Elemente, die für Fachleute aus der Archäologie von Begräbnisstätten von großem Interesse sind.
Der Komplex Sant’Andrea Priu ist einer der wichtigsten prähistorischen Friedhöfe Sardiniens. Er liegt an den Hängen der Hochebene von Meilogu und ist in vulkanisches Gestein gehauen. Dieser Ort weist Spuren aus der Römerzeit und dem frühen Mittelalter auf und umfasst Jahrtausende menschlicher Aktivitäten, die ihn zu einem wahren Paradies für Archäologen gemacht haben.
Die Ausgrabungen werden im unteren Teil der Stätte fortgesetzt, wo bereits Spuren einer römischen und frühmittelalterlichen Siedlung gefunden wurden. Die neu entdeckten Gräber werden für Besucher zugänglich sein, was den Kulturtourismus in der Region fördern und mehr Menschen die Möglichkeit geben wird, diese steinernen „Feen“ kennenzulernen, die die Geheimnisse der Vergangenheit bewahren.