Der größte Feigenbaum der Welt steht auf Formentera und wird von 200 Holzpfählen gestützt.

Obwohl viele die Strände von Formentera und ihre typische mediterrane Vegetation kennen, wissen nur wenige, dass zwischen Pinien und Wacholderbüschen ein Baum wächst, der trotz seiner gewöhnlichen Herkunft weltweite Berühmtheit erlangt hat. Und das alles dank eines Menschen und den Bedürfnissen der Umwelt. Die Rede ist von nichts Geringerem als dem größten Ficus der Welt.

Der größte Feigenbaum der Welt steht auf Formentera und wird von 200 Holzpfählen gestützt.
Feigenbaum

Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein riesiges, ausgestrecktes Zelt. Seine Krone erstreckt sich horizontal und wird von einer Holzkonstruktion gestützt, die verhindert, dass das Gewicht der Äste sie zerbricht. Ein perfektes Beispiel für das Gleichgewicht zwischen Natur und Technik.

Wie sieht der größte Feigenbaum der Welt aus und wie ist seine Geschichte?

Der als Na Blanca d’en Mestre bekannte Baum ist ein Ficus carica, eine Art des gewöhnlichen Feigenbaums, der ursprünglich aus Asien stammt. Seine Verwandlung begann vor über 100 Jahren, als lokale Bauern begannen, seine Äste zum Boden zu lenken, um die Ernte der Feigen zu erleichtern und den Baum vor salzigen Winden zu schützen.

Im Gegensatz zu anderen Exemplaren wächst er nicht senkrecht. Sein Stamm erreicht nur 1,30 Meter Höhe, aber seine Krone erstreckt sich über eine Fläche von etwa 350 m². Die ausladende Form ist nicht ausschließlich das Ergebnis der natürlichen Entwicklung, sondern das Ergebnis landwirtschaftlicher Praktiken, die diesen Baum zu einem Symbol der Landschaft von Formentera gemacht haben.

Im Jahr 1993 wurde er offiziell in das Verzeichnis der einzigartigen Bäume aufgenommen, was seine kulturelle und ökologische Bedeutung unterstreicht.

Mit einem Durchmesser von 20 Metern und einem Alter von über 100 Jahren ist Na Blanca d’en Mestre somit der größte Feigenbaum der Welt.

Wie hält sich Na Blanca d’en Mestre, der größte Feigenbaum der Welt?

Der Schlüssel zu seiner Größe liegt in den Stolonen, Y-förmigen Holzstützen, die das Gewicht der Äste tragen. Schätzungsweise 200 Stützen stützen seine Krone, die aus Kiefern-, wilden Oliven- oder Wacholderstöcken gebaut sind. Das untere Ende ist in den Boden eingegraben, während das obere Ende die Äste stützt, während sie in horizontaler Richtung wachsen.

Dieses System ermöglicht es dem Feigenbaum, trotz der Witterungsbedingungen stabil zu bleiben. Der Wind, der die Blätter und Früchte verbrennen könnte, wird durch die geringe Höhe und die breite Krone abgeschwächt.

Außerdem spendet die Konstruktion Schatten für Haustiere und Menschen und erleichtert das Pflücken der Feigen, ohne dass man auf den Baum klettern muss.

Die Anordnung der Pfähle schafft einen Raum, der einer Säulenhalle ähnelt, mit Reihen von Pfählen, die um den Hauptstamm verteilt sind. So wird der Baum nicht nur zu einem pflanzlichen Phänomen, sondern auch zu einem Beispiel für traditionelle ländliche Architektur.

Die „Estal”-Technik und ihre Vorteile

Der größte Feigenbaum der Welt steht auf Formentera und wird von 200 Holzpfählen gestützt.
Feigenbaum

Die „Estal”-Praxis bei Feigenbäumen ist nicht ausschließlich in Na Blanca d’en Mestre zu finden, hat aber auf Formentera eine besondere Entwicklung erfahren. Die Ausrichtung und Befestigung der Äste mit Hilfe von Stolonen wurde von Generation zu Generation weitergegeben, obwohl heute nur noch wenige diese Methode wirklich beherrschen.

Die Vorteile dieser Technik liegen auf der Hand:

  • Die Feigen können in geringerer Höhe und bequemer geerntet werden.
  • Sie spendet Schafen und Ziegen an heißen Sommertagen Schatten.
  • Sie verringert die dem Wind ausgesetzte Fläche, wodurch sowohl die Äste als auch die Früchte geschützt werden.
  • Sie verhindert, dass Tiere an die Feigen gelangen.

Das Ergebnis ist ein großer Baum, der neben seiner landwirtschaftlichen Funktion zu einem festen Bestandteil der Landschaft der Insel geworden ist.

In welchem Teil von Formentera befindet sich dieser Feigenbaum und wie kommt man dorthin?

Der größte Feigenbaum der Welt steht neben der alten Straße, die San Francesc mit dem Leuchtturm von La Mola verbindet. Am 8,9. Kilometer der Hauptstraße PM-820, etwa 300 Meter auf der rechten Seite, steht dieser einzigartige Baum, der der Familie Mestre gehört. Der derzeitige Besitzer, Juan Escanell, kümmert sich weiterhin um die Erhaltung dieses Exemplars.

La Na Blanca d’en Mestre ist nicht nur ein botanisch interessantes Baum, sondern auch ein Element des kulturellen Erbes, das die Verbindung zwischen den Bewohnern Formenteras und ihrer Umgebung widerspiegelt.

All dies erinnert an die Bedeutung der landwirtschaftlichen Traditionen auf den Balearen und den Wert mündlicher Überlieferungen, dank derer der größte Feigenbaum der Welt seit über einem Jahrhundert erhalten geblieben ist.

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