Das Verschwinden des Eises in der Antarktis löst eine Kettenreaktion für den gesamten Planeten aus.

Phytoplankton ist für das Auge unsichtbar, aber ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems des Südlichen Ozeans. Es ist für die Nahrungsketten verantwortlich, bindet Kohlenstoff und reguliert das Gleichgewicht des Meereslebens. Neue Beobachtungen über einen Zeitraum von 25 Jahren haben gezeigt, dass sich die Verteilung des Phytoplanktons in der Antarktis verändert und dass die Folgen dieser Verschiebungen nicht nur die Region, sondern das Klima des gesamten Planeten betreffen können.

Das Verschwinden des Eises in der Antarktis löst eine Kettenreaktion für den gesamten Planeten aus.

Welche Veränderungen wurden festgestellt?

Die Analyse von mehr als 14.000 Proben, die zwischen 1997 und 2023 gesammelt wurden, sowie Daten aus der Satellitenüberwachung haben Folgendes ergeben:

  • Von 1997 bis 2016 ging die Anzahl der Kieselalgen zurück.
  • Nach 2017 ist vor dem Hintergrund einer Verringerung der Meereisfläche eine Erholung zu beobachten.
  • Gleichzeitig begannen sich Haptophyten und Cryptophyten – kleinere Vertreter des Phytoplanktons – aktiv zu vermehren.

Diese Veränderungen stehen im Zusammenhang mit dem Abschmelzen der Gletscher, der Verringerung der Meereisfläche und dem verstärkten Eindringen von Sonnenlicht in die oberen Schichten des Ozeans.

Das Verschwinden des Eises in der Antarktis löst eine Kettenreaktion für den gesamten Planeten aus.
Antarktis

Gründe für den Wandel

  1. Das Abschmelzen des Eises verändert die Wasserzirkulation und den Nährstofftransport.
  2. Die Verringerung der Eisbedeckung lässt mehr Licht für die Photosynthese durch.
  3. Temperaturänderungen beeinflussen das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Gruppen von Phytoplankton.

Infolgedessen reagiert das Ökosystem mit einer Verschiebung der „Führungspositionen” unter den Mikroalgen.

Mögliche Folgen

  • Für die Nahrungsketten: Diatomeen sind die Hauptnahrungsquelle für kleine Krebstiere, von denen sich Fische, Pinguine und Wale ernähren. Eine Verschiebung hin zu Haptophyten und Cryptophyten wird die gewohnte Ernährung vieler Tiere verändern.
  • Für das Klima: Phytoplankton absorbiert aktiv Kohlendioxid. Eine Umverteilung seiner Arten und Anzahl wird sich auf den Kohlenstoffkreislauf und damit auf das Klimasystem der Erde auswirken.
  • Für die Stabilität des Ökosystems: Die Instabilität der Populationen birgt das Risiko unerwarteter Zusammenbrüche, insbesondere wenn sich der Prozess des Eisschmelzens beschleunigt.
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