Um einen dichten und gesunden Rasen während der gesamten Saison zu erhalten, sind sowohl regelmäßiges Mähen als auch eine durchdachte Düngung erforderlich. Frühjahrsdünger stimuliert das Wachstum, Sommerdünger schützt den Rasen vor Trockenheit und Hitzestress, Herbstdünger stärkt das Wurzelsystem vor dem Winter. Wir sagen Ihnen, wann und womit Sie Ihren Rasen im Sommer düngen sollten und wie Sie erste Anzeichen einer Überdüngung erkennen.
Im Sommer muss der Rasen besonders vorsichtig gedüngt werden, da hohe Temperaturen und geringe Feuchtigkeit das Risiko von Schäden erhöhen können.
Wann sollte der Rasen gedüngt werden?
Ein schöner Rasen wächst nicht von „allein“. Er braucht Dünger – zur richtigen Zeit und in der richtigen Form. In unserem Klima reichen drei Anwendungen pro Jahr aus:
- im Frühjahr (März-April),
- im Sommer (Juni)
- im Frühherbst (August-September).
Jede dieser Dosierungen hat ihre eigene Funktion: Die erste gibt nach dem Winter neue Energie, die zweite hilft, die Sommersonne zu überstehen, und die dritte stärkt den Rasen vor dem Frost. Experten der Universität Nebraska-Lincoln warnen davor, dass eine zu späte Ausbringung von Stickstoffdünger den Rasen schwächen, die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen und die Frostbeständigkeit verringern kann. Daher sollte der Zeitplan immer an die Region und die Grasart angepasst werden. Überprüfen Sie vor der Düngung den pH-Wert des Bodens. In vielen Gärten ist er zu sauer – Kalkung ist eine einfache Möglichkeit, den Pflanzen den Weg zur vollständigen Nährstoffverwertung zu ebnen.
Verwenden Sie im Frühjahr nach dem ersten Mähen ein stickstoffreiches Düngemittel (z. B. NPK 32-0-6), um das Wachstum anzuregen – ideal ist dafür Ende März bis Anfang April, wenn die Bodentemperatur 8-10 °C erreicht. Setzen Sie im Sommer auf eine ausgewogene Zusammensetzung (NPK 25-0-5), die die Trockenresistenz des Rasens stärkt. Wählen Sie im Herbst einen Dünger mit Kalium und Phosphor (NPK 0-20-20), um die Wurzeln vor dem Winter zu stärken. Vermeiden Sie in dieser Zeit die Verwendung von Stickstoff, da dieser die Entwicklung von Krankheiten begünstigt.
Der Dünger sollte am besten nach dem Mähen, an einem bewölkten Tag, wenn die Halme trocken und der Boden leicht feucht sind, ausgebracht werden. Verwenden Sie eine Sämaschine, um die Granulate gleichmäßig zu verteilen – so vermeiden Sie Flecken und Verbrennungen am besten. In weniger anspruchsvollen Gärten reichen zwei Anwendungen aus: im Frühjahr und im Herbst. Vermeiden Sie die Düngung bei Regen oder Hitze, da die Wirkung in diesem Fall nur gering ist.
Rasendüngung im Sommer – der Zeitpunkt ist entscheidend
Im Sommer muss der Rasen besonders vorsichtig gedüngt werden, da hohe Temperaturen und geringe Feuchtigkeit das Risiko von Schäden erhöhen können. In polnischen Gärten wachsen meist Sorten für gemäßigtes Klima, also Rispengras und Rotschwingel, die in den heißen Monaten langsamer wachsen und anfälliger für Trockenheit sind. In dieser Zeit kann ein Überschuss an Stickstoff statt einer Verbesserung des Zustands zu einer Gelbfärbung und Schwächung des Rasens führen. Experten betonen, dass die Aufrechterhaltung des Wasser- und Nährstoffhaushalts des Rasens wichtiger ist als die Stimulierung des Wachstums.
Anders verhält es sich bei wärmeliebenden Gräsern wie Bermudagras, das bei richtiger Bewässerung Sommerdünger gut verwerten kann. Unter solchen Bedingungen ist es sinnvoll, Formeln mit langsamer Stickstofffreisetzung zu verwenden, vorzugsweise in flüssiger Form. Diese Form verringert das Risiko von Blattverbrennungen und sorgt für eine allmähliche Nährstoffzufuhr über mehrere Wochen. Die sichere Dosis beträgt maximal 0,5 kg reiner Stickstoff pro 100 m². Dadurch wird eine Überlastung des Wurzelsystems vermieden.
Wenn der Sommer jedoch außergewöhnlich trocken ist, sollte besser auf Düngung verzichtet und stattdessen intensiver bewässert werden. In diesem Fall ist Wasser der entscheidende Faktor für die Gesundheit des Rasens. Wenn bei der Düngung nicht gegossen wird, kann es zu Verbrennungsflecken und irreversiblen Schäden am Rasen kommen. Der optimale Zeitpunkt für die Düngung im Sommer ist daher nach Regen oder nach reichlicher Bewässerung, wenn der Boden feucht ist und die Pflanzen die Nährstoffe gut aufnehmen können.
Womit sollte man den Rasen im Sommer düngen?
Hohe Temperaturen, intensive Sonneneinstrahlung und unregelmäßige Niederschläge sind die tägliche Realität der Sommermonate, die den Zustand des Rasens auf eine harte Probe stellen. In dieser Zeit sollten Sie mineralische Düngemittel mit kontrollierter Nährstofffreisetzung, insbesondere Kalium, verwenden. Formeln vom Typ 10-0-20 (Stickstoff-Phosphor-Kalium) sind eine wirksame Unterstützung im Kampf gegen Trockenheit und Pilzkrankheiten. Düngemittel dieser Art enthalten auch Spurenelemente (Eisen, Magnesium, Meeresalgen), die den Zustand des Rasens unterstützen. Dank der Granulatbeschichtung gelangen die Spurenelemente langsam und gleichmäßig in den Boden, wodurch das Risiko einer Überdüngung minimiert wird.
Eine Alternative zu synthetischen Düngemitteln sind organische Düngemittel:
- Kompost: muss reif sein – dunkel, mit erdigem Geruch und gleichmäßiger Struktur. Unreifer Kompost kann pathogene Mikroorganismen und unverdauliche Rückstände enthalten und sollte daher vor der Verwendung mehrere Monate lang kompostiert werden. Er kann auf der Bodenoberfläche verteilt oder mit der obersten Bodenschicht vermischt werden, am besten im Frühjahr oder Herbst;
- Mist: ist ein Stickstoffspeicher, aber frischer Mist kann die Pflanzenwurzeln „verbrennen”. Daher sollte verrotteter oder granulierter Mist verwendet werden, der sicherer und einfacher zu handhaben ist. Frischer Mist sollte am besten im Herbst ausgebracht werden, damit er bis zum Frühjahr verrottet ist;
- hoher Torf: wirkt wie ein Schwamm – speichert Feuchtigkeit und verbessert die Bodenstruktur. Besonders empfehlenswert für sandige Böden und Pflanzen, die einen sauren pH-Wert bevorzugen. Er kann mit Erde gemischt oder als Mulchschicht verwendet werden. Es ist zu beachten, dass Torf kein Dünger im klassischen Sinne ist – er enthält nicht viele Nährstoffe, fördert aber die Wasserspeicherung und die Entwicklung der Mikroflora.
Organische Rasendünger bieten neben der Nährstoffversorgung weitere Vorteile: Sie verbessern die Bodenstruktur, erhöhen die Wasserspeicherkapazität und fördern die mikrobiologische Aktivität. Die regelmäßige Anwendung organischer Stoffe führt zu einer Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit und einer Verringerung des Bedarfs an mineralischen Düngemitteln. Sie sollten alle drei Jahre im Spätherbst oder Frühjahr angewendet werden. Die besten Ergebnisse erzielt jedoch eine kombinierte Strategie: Mineralische Düngemittel, die in Phasen intensiven Wachstums eingesetzt werden, sorgen für eine schnelle Wirkung, während organische Düngemittel langfristig wirken und die Bodenqualität verbessern.
Wie sieht ein überdüngter Rasen aus?
Die ersten Anzeichen einer Überdüngung des Rasens sind trügerisch – das Gras wächst üppig, muss häufiger gemäht werden und hat eine intensive grüne Farbe. Dies ist jedoch nur der äußere Eindruck, denn die Halme werden sehr schnell dünn und brüchig und der Rasen beginnt zu lichten. Es entstehen gelbe oder braune Flecken, und das Gras wird anfällig für Pilzkrankheiten, Moos und Schädlinge. Ein Überschuss an Stickstoff erhöht die Transpiration, beschleunigt die Austrocknung des Bodens und führt zum Auswaschen von Nährstoffen.
Studien aus dem Jahr 2013 zeigen, dass Überdüngung langfristige Folgen haben kann. Nach dem Winter verliert der Rasen an Dichte, und seine Wiederherstellung erfordert intensive Bewässerung, den Einsatz von Fungiziden und Nachsaat. Ein Überschuss an Mineraldüngern stört das osmotische Gleichgewicht – statt Wasser aufzunehmen, verlieren die Pflanzen Wasser, was leider zu ihrem Absterben führt. Im Boden kann sich außerdem eine Salzschicht bilden, die das Wachstum zusätzlich erschwert. In extremen Fällen muss ein neuer Rasen angelegt werden.
Bei Überdüngung des Rasens muss der Rasen mehrere Tage lang reichlich bewässert, vertikutiert und nicht zu kurz gemäht werden. Bei umfangreichen Schäden kann eine Nachsaat und eine Verbesserung der Bodenstruktur helfen.